Wer noch nicht weiß, wohin es dieses Jahr in den Urlaub gehen soll, wer möglicherweise erst im Herbst Urlaub bekommt und sich noch nach sonnigen Temperaturen sehnt oder auch für Kurz-entschlossene, habe ich mich endlich mal hingesetzt und angefangen meine Reise nach Israel zu dokumentieren.
Es ist nicht so, dass ich das Land Israel gefunden habe um mich dort zu erholen oder gar meinen Urlaub zu verbringen. Nein, das Land hat buchstäblich mich gefunden und ich bin überglücklich darüber. Bevor ich diesen Post angefangen habe zu schreiben, habe ich mir lange vorher überlegt, ob ich die Geschichte, die sich vor diesem Post zugetragen hat, veröffentlichen soll. Ja es gibt eine sehr große Geschichte zu dieser Reise, die einige Monate zuvor ihren Lauf nahm, nein eigentlich vor über 50 Jahren bereits. Und sie ist so aufregend und gleichzeitig so unglaublich, dass einige meiner Freunde meinen, ich solle ein Buch darüber schreiben. Jedoch ist sie natürlich auch unheimlich persönlich und es sind verschieden Familienangehörige darin verstrickt, dass man nicht einfach so unüberlegt seine Story in die Tasten tippt und veröffentlicht. Daher habe ich beschlossen, euch einstweilen unsere Reise und die verschiedenen Teile aus dem wunderschönen Land Israel näher zu bringen. Mit meiner Geschichte werde ich noch ein wenig Zeit benötigen, bis ich irgendwann wirklich bereit dazu bin sie an die Öffentlichkeit zu tragen. Nur soviel es war für mich eine Reise in die Vergangenheit. T
Gestartet sind wir von München, da es von Nürnberg aus erst ein paar Monate später einen Flugplan nach Tel Aviv gab. Am Vorabend haben wir uns mit dem Zug nach München aufgemacht um uns dann die halbe Nacht um die Ohren zu schlagen, bis der Terminal am Münchner Flughafen seine Pforten geöffnet hat. Natürlich hatten wir uns im Internet sowie in Reiseführern über das Land und über die An- und Abreise informiert. Dennoch waren wir sehr erschrocken, als wir sahen, dass die Abflughalle meilenweit entfernt vom eigentlichen Publikumsverkehr am Flughafen war und dementsprechend auch streng bewacht wurde. Da wird einem sofort bewusst, wir sind nicht auf den Weg zur Adria. Wir trauten uns kein Gramm an Übergepäck mitzunehmen und verhielten uns absolut nach Vorschrift. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass wir überall unheimlich freundlich behandelt wurden und in keinster Weise irgendwelche Schikanen an den Tag gelegt wurden. Wir hatten einen reibungslosen Ablauf ohne stundenlangem aus- und einpacken der Koffer. Wir fühlten uns beim Hin- und auch beim Rückflug sehr sehr gut aufgehoben.
Der Flug verlief Gottseidank ruhig (ihr erinnert euch… I bims, die mit der Flugangst). Und diesmal konnte ich sogar bei der Landung aus dem Fenster sehen, was ich noch nie zuvor geschafft hatte. In Tel Aviv hatte es zu der Zeit im September 32 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Mein kleiner Bruder holte uns vom Flughafen ab, versorgte uns sofort mit Prepaidkarten fürs Handy, was mir natürlich sehr wichtig war. Step zwei, ein Auto musste her. Hier ein kleiner Tip, den Leihwagen bereits von Deutschland aus zu buchen. Es ist günstiger und die Chance ein Auto vor Ort am Flughafen zu bekommen ist denkbar schlecht. Wir mussten unser Auto mitten in Tel Aviv abholen, was natürlich bei Ankunft und Abreise sehr umständlich war, da wir bei der Abreise mit dem Zug zum Flughafen fahren mussten und wir leider kein Hebräisch lesen können. 🙂
Wir fuhren los in Richtung Familienrundgang und ich bin wirklich froh, dass mein Schatz am Lenkrad saß, da es in Israel erlaubt ist auf der Autobahn auch rechts zu überholen. Was mir anfänglich ziemlich stressig vorkam entpuppte sich ziemlich schnell als feine Sache, da jeder auf jeden aufpasste und man in jede noch so kleine Lücke reingelassen wurde. Nach zwei Tagen empfanden wir das Autofahren, trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen stressfreier als in Deutschland.
Die ersten zwei Tage wurden wir wie das Olympische Feuer in der Familie rumgereicht, jeder freute sich uns zu sehen und so schön und liebevoll alles war, waren wir dennoch froh, wenn wir abends im Garten bei meinem großen Bruder am Pool in Hod Hasharon saßen und gemütlich ein Glas Wein tranken. Hod Hasharon ist ca. 20 Minuten von Tel Aviv mit dem Auto entfernt und war für die nächsten zwei Wochen unser Zuhause. Zwischen Hund, Katze und der Familie machten wir uns auf, Israel zu entdecken. Ihr fragt euch sicherlich, ob ich niemals zuvor schon in Israel war, wenn ich dort Familie habe? Nein, das war meine erste Reise dorthin aber ganz sicherlich nicht mein letzte.
Tel Aviv liegt direkt am Meer und ist eine wahnsinnig interessante und hoch moderne Stadt. Die Menschen dort sind super chic gekleidet und haben ein unheimlich tolles Gespür für Mode. In den Restaurants wird man mit einer solch selbstverständlichen Herzlichkeit empfangen, dass man sich gleich heimisch fühlt. Die Preise in den Lokalen sind deutscher Standard eher noch etwas teurer. Aber wer in Israel ist, der sollte sich auch den kulinarischen Genüssen hingeben, die er in den vielen leckeren Straßenständen oder auf den Märkten findet. Durch die verschiedensten Kulturen, die dort leben ist auch die Küche Israels eine Mischung vieler Geschmacksrichtungen. Tel Aviv besticht außerdem durch seine gigantische Architektur und seine enorm hohen Gebäude. Das heilige Land bietet eine spannende Mischung aus Jahrtausende alter Tradition und pulsierender Moderne. So schließt an das moderne Tel Aviv, die aus der Antike stammende Hafenstadt Jaffa an, die man bei einem schönen Spaziergang auch am Strand von Tel Aviv aus erreichen kann.
Jaffa verzaubert durch seine enge Gässchen sowie seine alten Bauten und als Ursprung von Tel Aviv muss diese auf jeden Fall besucht werden. Von kleinen liebevollen Lädchen bestückt, wandert man zwischen alten Maueren durch die schattigen Wege von Jaffa. Am Uhrenturm vorbei erreicht man eine Gasse, in der sich ein Antiquitätengeschäft an das andere reiht. Und es war ein Jammer (vielleicht auch Glück), dass wir mit dem Flieger vor Ort waren, wundervolle, samtbezogene Sessel und Sofas, sowie alte, schöne, runde Spiegel, die mit einem abgewetzten Ledergurt aufgehängt waren. Marmortische soweit das Auge reicht.
Eine Gasse weiter individuelle zauberhafte Designerstores, mit einer Mode, die ganz nach meinem Geschmack ist. Leicht nordisch angehaucht, jedoch mit dem gewissen Etwas, dass Israel ausmacht. Die Straßen sind nach Läden und Ware sortiert. So findet man in der einen Straße nur Boutiquen, die nächste Straße bietet nur Lebensmittelgeschäft und es gibt sogar eine Straße nur mit Brautmoden. Und wer zum Friseur möchte, der geht in die Straße, in der er nur Friseure findet. Eine sehr übersichtliche und zeitsparende Shoppingmentalität.
Eine „Wishing Bridge“ führt wieder zu dem ältesten Teil Jaffas. Alle Sternzeichen finden sich auf dem Geländer der Brücke wieder, man gibt seine Hände auf sein jeweiliges Sternzeichen und mit Blick zum Meer, sollen die dort genannten Wünsche in Erfüllung gehen. Ich glaub ja an solche Rituale und ihr?
Wer in Tel Aviv ist, sollte unbedingt den Carmel-Markt besuchen. Er zeigt das Leben in Tel Aviv für ein paar Stunden von einer ganz anderen Seite. Verkaufsstände reihen sich rechts und links in einer Straße, die ca. 1 km lang ist. Manche der Stände sehen sehr ordentlich und sauber aus, andere dagegen fürchtet man sich, dass sie gleich zusammenbrechen. Dazwischen streunen hungrige Katzen auf der Suche nach Futter. Hinter Haushaltswaren, Schuhen und Sportbekleidung kommt ihr zu dem eigentlichen Geschehen. Wunderschön aufgereihtes Obst und Gemüse. Restaurantbesitzer kaufen hier täglich ihre Lebensmittel wie Obst, Fleisch, Fisch, Käse, Oliven und leckere Datteln und Feigen. Ein buntes Treiben der verschiedensten Menschen die sich herzlich begrüßen, lachen und auch hart verhandeln. Dazwischen findet ihr süße Cafés oder auch Imbisse, hier solltet ihr euch auf jeden Fall ein wenig Zeit gönnen, leckeres Humus essen und dem bunten Treiben zusehen.
Auch ein Abstecher ist der Stadtteil Neve Tzedek wert. Er ist ein sehr alter aber auch sehr aufwendig restaurierter Teil im Süden von Tel Aviv. Dort findet ihr Jungdesigner mit ihren winzigen Läden und Galerien zwischen den engen Gassen und den wunderschönen Häuschen. Am Schönsten ist die Shabazi-Straße, die mich ein wenig an unseren Urlaub an der Côte d’Azur erinnerte. Dazwischen traumhafte Cafés mit Hinterhöfen, in denen ihr im kühlen Schatten euren Kaffe genießen könnt. Richtung Meer erwarten euch süße Lokale, wo ihr gemütlich draußen sitzen könnt.
Und wo wir jetzt am Meer angekommen sind, verabschiede ich mich für heute und nehme euch in meinem nächsten Israel-Beitrag mit, an das Tote Meer und nach Jerusalem.
Ich freue mich über einen Kommentar von euch unter meinem Beitrag, vielleicht war der eine oder andere auch schon mal in Israel.
Habt noch einen schönen Tag und bis bald
Aufgrund der momentanen unglücklichen Gesetzeslage, deklariere ich diesen Beitrag mit Werbung, damit ich keine Probleme bekomme. Grundsätzlich wurde mir für diesen Beitrag nichts gesponsert. Diesen Urlaub habe ich selber bezahlt und ich habe nicht als Werbeträger fungiert.
Eine wundervolle Reportage, schöner als in jedem Reiseführer!
Auch ich war schon in Israel (vor 32 Jahren, mit meinem ersten Sohn im Bauch 💙), das damals noch überhaupt nicht in jedermanns Munde war, also noch keine pulsierende Metropole. Dennoch möchte ich, wenn ich das und die Berichte vieler anderer so lese und höre, unbedingt nochmal hin.
Ich bin sehr gespannt auf deine Eindrücke in Jerusalem und am Toten Meer.
Liebe Grüße
Liebe Ingrid,
herzlichen Dank für deinen liebevollen Kommentar. Ja ein wirklich beeindruckendes Land voller magischer Orte.
Ich werde voraussichtlich Mitte September wieder dort sein und werde euch wieder auf Instagram Story mitnehmen.
Der zweite Bericht ist schon in Arbeit und ich bin gespannt was du dazu sagen wirst.
Ganz liebe Grüße
Diana